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Ein Bericht von Sylvana Kropstat
Tja wo soll man anfangen, wenn man über eine Rasse berichtet, die man zwar schon seid über 17 Jahren züchtet, welche aber bisher nur im Europastandard anerkannt ist. Wo diese Rasse geschichtlich verankert ist, ist schwer zu sagen. Ihre Ursprünge werden sicherlich in größeren Rexrassen, Rexzwergen und Zwergwiddern liegen. Sie wurden an unterschiedlichen Orten in Europa gezüchtet. Unter welchen Umständen dies geschah ist ebenfalls kaum dokumentiert. In Deutschland wird diese Rasse mindestens seid 1993 gezüchtet. Die Anzahl der Hobbyzuchten ist steigend bis in unsere heutige Zeit. Leider sind nur wenige Zuchten zu verzeichnen, die dies Farbrein tun. Auch das Einkreuzen von Langhaarigen Hobbyrassen, welches besonders zwischen 1996 – 2000 besonders „In“ war, um irrwitzige Langhaarrex - Kreationen zu erhalten, war nicht förderlich für die Fellqualität. Es gab allerdings immer wieder Züchter, die sich von diesen Zuchtpraktiken distanzierten und deren langfristiges Ziel es ist, diese Rasse farb- und rasserein auch im ZDRK vorstellen zu dürfen. Hier zu gibt es in neuerer Zeit eine Initiative, welche auf folgender Homepage zu finden ist: http://rexzwergwidder.de.vu Ich für meinen Teil beschäftige mich seid 1995 mit Zwergwidder Rex siam blau. Wenn ich mich heute an meine ersten Zuchttiere zurückerinnere gruselt es mich noch manchmal. Ich kreuzte meine erste Häsin mit einem Zwergwidder-Rex Blau Thüringer. Dieser war sehr viel besser vom Behang und Typ, aber für heutige Verhältnisse war die Fellqualität noch viel zu lang und die Dichte quasi nicht existent.
Und so ging es weiter. Immer wieder kreuzte ich auch Zwergwidder siam gelb und Zwergwidder siam blau ein.
Inzwischen sind wir eine kleine Gemeinschaft von Rexzwergwidderzüchtern. Bis heute kämpfen wir mit der Typverbesserung, sowohl bei den blauen als auch bei den siam blauen. Die Felle sind schon gut von der Dichte und vor allem liege sind sie mittlerweile ausreichend kurz - zwischen 14 und 17mm (gemessen auf Rückenmitte). Wir würden uns sehr über Unterstützung von ambitionierten Züchtern freuen. Man braucht allerdings schon Erfahrung und ein gutes Auge, für Fell und Typ und auch Durchhaltevermögen. Im Europastandard ist diese Rasse bereits in allen Farben der Zwergwidder und der Rexzwerge anerkannt. Leider konnten wir auf der EE 2012 in Leipzig keinen einzigen bewundern. Zu erwähnen ist, dass die Rasse in Frankreich bereits anerkannt wurde und sich in Kroatien in der Anerkennung befindet. Der Europa – Standard ist wie folgt: Zwergwidder – Rex (ZwWRex) Bewertungsskala
1. Körperform,Typ und Bau Der Körper ist kurz, gedrungen und breitschulterig, mit einer schönen Rückenformlinie, einem breiten, gut abgerundeten Becken und einem kurzen, kräftigen Nacken ohne sichtbaren Hals versehen. Infolge der Kurzhaarigkeit treten die einzelnen Körpermerkmale schärfer in Erscheinung als bei normalhaarigen Zwergwidder. Dies ist bei der Beurteilung der Form zu berücksichtigen. Die Läufe sind kurz und mittelstark. Die Häsin ist etwas feiner als der Rammler und frei von jeglichem Wammenansatz. Leichte Fehler: Siehe „Allgemeines“. Insbesondere leichte Abweichungen vom Typ, leicht gestreckte oder vorne leicht verjüngte Form. Schwere Fehler: Siehe „Allgemeines“. Insbesondere starke Abweichungen vom Widdertyp, ausgeprägt gestreckte Körperform. Leichte und schwere Fehler: siehe auch unter „Allgemeines“ 2. Gewicht: Gewichtsbewertung
Normalgewicht über 1,40 kg, Mindestgewicht 1,00 kg. Höchstgewicht 2,00 kg. 3. Fellhaar Es gelten die gleichen Bestimmungen wie für alle Zwerg – Rexe. Das Fellhaar ist sehr dicht und besitzt ein auf dem Haarboden fast senkrecht stehendes Haar, das auf der Rückenmitte eine Länge von 14 – 18 mm haben muss. Die einzelnen Haare dürfen weder wellig sein, noch Locken bilden. Sie müssen über eine genügende Stabilität verfügen. Wenn man mit der flachen Hand gegen den Strich streicht, sollen die Haare fast senkrecht stehen bleiben oder nur langsam in ihre Ausgangslage zurückgehen. Bleiben sie nach dem Streichen gegen den Strich liegen, so ist dies ein Anzeichen von zu dünnem Fell. Die feinen, nicht gekrümmten Grannenhaare sollen mit dem Unterhaar in gleicher Höhe abschneiden. Die Grannenspitzen dürfen aus dem Wollflaum höchstens 1mm herausragen. Der Nackenkeil sei möglichst klein und lockenfrei. Doch werden sich wellige oder lockige Haare im Nackenkeil und am Bauch (Geschlechtspartie) nicht vermeiden lassen. Je glatter die Nackenpartie, desto besser die Haarstruktur auch auf den übrigen Körperpartien und desto wertvoller das Fell. Wird eine Kahlstelle am Sprunggelenk bei ausgestrecktem Hinterlauf bedeckt, so erfolgt kein Punktabzug. Die Ohren sind gut behaart. Leichte und schwere Fehler: Siehe „Allgemeines“. Ferne Besonderheiten zum Fellhaar der Kurzhaarrassen; leichte Wirbel oder Lockenbildung in der Decke (Ausgenommen Keil und Bauch); leicht überstehende Grannen; wenig Unterwolldichte, dünnes Fellhaar, wenig behaarte Ohren, wenig Spürhaare. Schwere Fehler: Siehe „Allgemeines“. Ferne Besonderheiten zum Fellhaar der Kurzhaarrassen; Zu kurzes oder zu langes Haar, sehr lange Begrannung, starke Wirbel oder Lockenbildung in der Decke. Nicht überdeckbare Kahlstellen am Sprunggelenk bei ausgestrecktem Hinterlauf. Gänzlich fehlende Spürhaare. 4. Kopfbildung Für beide Geschlechter typisch ist der ausgeprägte Widderkopf, der kurz und kräftig zu sein hat, eine breite, gut entwickelte Schnauzpartie und starke Kinnbacken sowie eine breite Stirn und eine schöne Ramsnase aufweist. Die Augen sind groß und nicht zu tief liegend. Leichte Fehler: Wenig entsprechend dem Rasse und Geschlechtstyp ausgeprägte Kopfbildung. Schwere Fehler: Völliges Fehlen des Widderkopftyps, Häsinnenkopf beim Rammler, ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin. 5. Behang Der Behang besitzt an den Ohrenansätzen ausgeprägte Wulste (Krone) und wird hufeisenförmig, mit der Schallöffnung nach innen zum Kopf getragen. Der Behang ist stabil im Gewebe und an den Enden gut abgerundet. Die Länge des Behanges sollte, von Spitze zu Spitze über den Kopf hinweg gemessen werden, 22cm – 28 cm sein und jedenfalls in Länge der Körpergröße entsprechen. Leichte Fehler: Schwach entwickelte, flache Krone. Schwache, dünne, zusammengefaltete oder schlecht getragene Ohren. Etwas kurzer oder langer, nicht zur Körpergröße passender Behang. Abstehender (schwebender) Behang. Schwere Fehler: Keine Krone. Zeitweiliges Aufrechtragen einer oder beider Ohren. Weniger als 22cm und mehr als 28cm Behanglänge. 6. Farbe und Zeichnung Der Zwergwidder Rex ist in allen bei den Zwergwidder und Zwerg-Rexen zugelassenen Farben anerkannt. Die Anforderungen der Ausgangsrassen sind mit Rücksicht auf das kürzerere Fellhaar sinngemäß anzuwenden. Leichte und schwere Fehler: Als leichte und schwere Fehler für die Farb- und Zeichnungsfehler, sind jede der betreffenden Zwergwidder- und Rexrassen sinngemäß anzuwenden. 7. Pflegezustand Siehe „Allgemeines“. Quelle: EE Europa-Standard, 2012 Probleme bei der Zucht Die Zwergwidder Rex weisen aufgrund des Rexfells ähnliche züchterische Probleme auf, wie die Rexe. Außerdem kam es bei nicht gut durchgezüchteten Linien zu sogenannten Rexglatzen. Dabei verlieren Jungtiere im Fellwechsel das Kopffell. Meist wächst es wieder nach, allerdings sollte bei der Zucht auf diese Probleme geachtet werden, damit es nicht zu nackten Kaninchen kommt. Das kurze Fell macht Fehler wie lose Fellhaut sehr deutlich, weswegen bei der Zucht ein besonderes Augenmerk gelegt werden sollte. Ebenso gibt es noch Probleme im Typ der Tiere, hier gilt es in der zukünftigen Zucht zu arbeiten. Zuweilen kommt es auch zu Behangproblemen – da schlagen wohl noch die Stehohrigen Vorfahren durch.
Ausblick
Unser
persönliches Ziel ist es die ZwW Rex im ZDRK zu etablieren. Im
Europastandard in allen, bei Zwergwidder und Rexzwerge anerkannten
Farben aufgenommen, fehlt diese Haarstrukturrasse im Standard des
ZDRK.
Der Zwergwidder- Rex
begeistert aber nicht nur ambitionierte Züchter, sondern bietet sich
durch seine Größe und sein "exotisches“ Aussehen auch als Haustier
für Familien mit Kindern an. Hier können Brücken zu neuen
Züchtergenerationen gebaut werden. Der Weg zur Reinerbigkeit dieser Rasse durch die enorme Vorarbeit von Züchtern, welche ihr Hobby nach den Statuten des ZDRKS ausüben in einigen Farben schon gemacht und in anderen bereits auf dem Weg. Trotzdem ist die weitere Verbreitung der Rasse unumgänglich. Hierfür haben sich die Züchter dieser Rasse in einer Interessengemeinschaft Zwergwidder- Rex organisiert. Man findet sie auf folgender Homepage: www.rexzwergwidder.de.vu
Insbesondere in der Phase der Erzüchtung der
Farbschläge ist es von besonderer Wichtigkeit, sich gegenseitig über
Fort- und auch Rückschläge zu informieren, Tiere auszutauschen und
offen über züchterische Schritte zu informieren.
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Wir bedanken uns für diesen Bericht und die Bilder bei der Züchterin Sylvana Kropstat |
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Das Copyright für diesen Bericht und die Bilder liegt bei der Züchterin Sylvana Kropstat bzw. der Arbeitsgemeinschaft der Widderzüchter. |
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